Allgero Point

Kontaktallergien

DEFINITION

Allergie ist eine Überempfindlichkeitsreaktion, die durch eine Immunantwort gegen ansonsten harmlose Fremdstoffe (Antigen) ausgelöst wird.

Bei der Kontaktallergie kommt es nach Hautkontakt mit dem  Fremdstoff zu einer nachfolgenden entzündlichen Reaktion. Diese tritt verzögert auf (Spättypreaktion – Reaktion vom verzögerten Typ) und beschränkt sich in der Regel auf die Kontaktzone. Voraussetzung ist ein Erstkontakt (Sensibilisierung), wonach das Immunsystem bei einem neuerlichen Kontakt mit dem Fremdstoff eine gezielte zelluläre Abwehrreaktion einleitet (lymphozytäre  Infiltration). Das Bild wird als juckende Hautentzündung (Kontaktdermatitis) wahrgenommen.

Davon abzugrenzen ist die toxische Kontaktdermatitis (auf z.B. Säuren, Laugen und Lösungsmittel). Im Unterschied zur allergischen Reaktion kommt es hier zu einer unmittelbaren Schädigung der Hautbarriere, ohne dass das Immunsystem eine Reaktion eingeleitet hat. Bei einer Chronifizierung spricht man von einem chronisch degenerativen Kontaktekzem. Zu den häufigsten Kontaktallergien gehören die Reaktion gegen Nickel, Duftstoffe, Perubalsam und Kobaltchlorid.

ABKLÄRUNG

Bei Verdacht auf eine Kontaktallergie wird ein Hauttest (Epikutantest) durchgeführt. Dabei werden die häufigsten Kontaktallergene  (europäische Hitliste der Allergene – Standardreihe) direkt auf der Haut getestet. Besteht eine Allergie gegen eine getestete Substanz, kommt es nach 48-72 Stunden an der betreffenden Stelle zu einer entzündlichen Reaktion, die abgelesen werden kann. Die festgestellten Kontaktallergien werden in einem Ausweis (Allergiepass) festgehalten.

THERAPIE

Die Therapie der Kontaktallergie besteht in der möglichst strikten Meidung des Kontaktes mit dem betreffenden Allergen. Entsprechende Informationsblätter, die dem Allergiepass beigelegt werden,  informieren den Betroffenen über jene Bereiche, bei denen ein Kontakt mit den betreffenden Substanzen möglich ist (z.B. als Inhaltsstoff einer Creme). Im beruflichen Umfeld kann eine Kontaktallergie zu einer Berufsunfähigkeit führen und Umschulungsmassnahmen erforderlich machen.